Das erste Märzwochenende gehörte dem seit langem vorbereiteten Treffen von Mitgliedern der Naturfreunde aus Tschechien und Sachsen, die neben der Mitgliedschaft zum gleichen Verband auch eine gemeinsame Grenze verbindet. Vom 6. bis 8. März 2020 stellten in Naundorf am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz je ein Dutzend tschechische und sächsische Naturfreunde ihre Verbände und Ortsgruppen vor, diskutierten gemeinsamen Probleme, präsentierten ihre laufenden Projekte und überlegten Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit Ortgruppen- und Landesebende. Tatsächlich war es das erste Treffen der Nachbarn seit den 1990er Jahren als die Naturfreundebewegung sowohl in der damaligen Tschechoslowakei als auch Sachsen wieder entstand. Obwohl es bereits heute schon viele Kooperationen und Kontakte zwischen einzelnen Ortsgruppen gibt, war es das erste Treffen auf Landesebene.
Das Wochenende begann mit einem ersten Kennenlernen und der Erwartungsabfrage am Freitagabend und wurde am nächsten Morgen mit der Vorstellung der Aktivitäten beider Verbände und ihrer aktuellen Herausforderung fortgesetzt. Bereits in diesem Block stellten die sächsischen und tschechischen NaturFreunde fest, dass die Verbände neben den gemeinsamen Werten viele Gemeinsamkeiten haben. Dazu zählen die fehlende Finanzierung und eine ähnliche Altersstruktur der jeweiligen Verbände. Am Samstagnachmittag präsentierten die Vertreter einzelner Ortsgruppen ihre Ortsgruppenarbeit und berichteten auch, auf welche Schwierigkeiten sie dabei immer wieder stoßen.
Dieser Erfahrungs- und Ideenaustausch brachte allen Beteiligten wertvolle Tipps und half beim anschließenden Ideensammeln für zukünftige gemeinsame Aktivitäten. Im Diskussionsteil am Nachmittag diskutierten die Nachbarn die Vorteile gemeinsamer Projekte mögliche Fallstricke. Sie waren sich einig, dass sich eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit lohnt, obwohl sie weitaus mehr Geduld und Vorbereitung erfordert als Projekte allein durchzuführen.
Persönliche Kontakte und gemeinsame Erfahrungen mit Menschen, die gleiche Werte teilen, wiegen dies jedoch auf. Mit diesen Erkenntnissen verlagerte sich das Treffen in seinen informellen Teil. Am Samstagabend eilte keiner derjenigen Gastgeber, die nicht in Naunhof übernachteten nach Hause und die Teilnehmer verbrachten einen angenehmen Abend mit Gitarren und Plauderei.
Am Sonntag gab es eine gemeinsame halbtägige Wanderung von Naundorf über die Rauenstein unter Leitung des Königsteiner Naturfreundes Dietmar Böhme zurück in die Familienferienstätte.
Es war ein wunderschöner Abschluss des gemeinsamen Wochenendes. Das Kooperationstreffen wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt. Und beide Naturfreundeverbände, die nur durch eine geografische Barriere getrennt sind, freuen sich auf viele zukünftige Treffen ihrer Mitglieder auf verschiedenen Ebenen.